Rundtisch, Dreheinheit, Rundschalttisch und mehr: Warum die Anwendung wichtiger ist als die Bezeichnung

Wolfgang Weis - 19.2.2025
Dreheinheit
Rundtisch
Maschinenbau
Drehtisch
In der Welt der Maschinenbaukomponenten und der Automatisierung gibt es eine Vielzahl an Begriffen, die drehbare oder rotierende Systeme beschreiben – von Rundtischen und Rundschalttischen bis hin zu Dreheinheiten, Schwenkmodulen und Positionierern. Auf den ersten Blick mag das verwirrend erscheinen, doch was viele nicht wissen: Eine einheitliche Terminologie gibt es nicht. Unterschiedliche Branchen und Anwender verwenden verschiedene Begriffe für ähnliche oder sogar identische Komponenten, je nach ihrer speziellen Anwendung und Funktion.
In diesem Artikel beleuchten wir die Vielzahl an Begriffen und klären, warum am Ende nicht der Name, sondern die spezifischen Anforderungen der Anwendung entscheidend sind.
Zahnräder
Mario Farkas | unsplash

Die Vielfalt der Begrifflichkeiten

Die Welt der rotierenden Komponenten im Maschinenbau ist geprägt von einer großen Vielfalt an Begriffen. Einige der gängigsten Begriffe umfassen:
  • Rundtisch: Ein drehbares System, oft für präzise Positionierungen.
  • Rundschalttisch: Ein System, das in festen Takten schrittweise rotiert, meist für automatisierte Prozesse.
  • Dreheinheit und Drehwechsler: Allgemeine Begriffe für Einheiten, die rotatorische Bewegungen ermöglichen.
  • Teiltisch und Teilapparat: Vorrichtungen, die eine Unterteilung der Drehbewegung in spezifische Winkel ermöglichen.
  • Schwenkeinheit und Schwenkmodul: Komponenten, die sowohl Dreh- als auch Schwenkbewegungen ausführen können.
  • Wendeeinheit und 180°-Wender: Systeme, die Objekte um eine definierte Drehung kippen oder wenden.
  • Werkstückspeicher, Werkstückpositionierer, Werkzeugwechsler: Systeme, die Werkstücke oder Werkzeuge für den Produktionsprozess vorbereiten, bewegen oder wechseln.
Diese und viele weitere Begriffe (wie Positionierer, Drehtrommel, Coilwender) decken spezifische Funktionen ab, die oft je nach Branche oder Hersteller unterschiedlich benannt werden.

Warum die Anforderungen der Anwendung entscheidend sind

Bei all diesen Bezeichnungen stellt sich die Frage: Ist der Name wirklich wichtig? Die Antwort lautet meist „nein“. Die verschiedenen Begriffe beschreiben oft ähnliche Konzepte mit leicht unterschiedlichen Funktionen oder Spezialisierungen. Entscheidend ist, dass das System die Anforderungen der spezifischen Anwendung erfüllt. Statt sich auf den Namen zu konzentrieren, sollten Anwender folgende Faktoren in den Vordergrund stellen:
  1. Präzision: Wie exakt muss die Positionierung sein?
  2. Belastbarkeit: Welches Gewicht oder welche Kraft muss das System aushalten?
  3. Geschwindigkeit und Taktung: Muss das System schnell zwischen Positionen wechseln oder arbeitet es in einem getakteten Ablauf?
  4. Flexibilität: Muss das System in verschiedenen Winkeln oder Positionen anwendbar sein?
  5. Integration: Wie gut lässt sich das System in bestehende Anlagen integrieren?
Ein Unternehmen, das einen „Drehtisch“ sucht, könnte in Wirklichkeit eine „Rundschalteinheit“ benötigen – oder umgekehrt. Die Wahl des richtigen Systems basiert also weniger auf dem Namen und mehr auf den spezifischen Einsatzanforderungen.

Das passende Produkt durch kundenorientierte Beratung

Eine kundenorientierte Beratung, die die Anwendungsanforderungen im Detail erfasst, ist unerlässlich, um die optimale Lösung zu finden. Unternehmen wie Technivation zum Beispiel denken immer aus der Sicht des Anwenders und nicht nur in festen Kategorien von Komponenten. Das Ziel ist es, die beste Lösung für den Kunden zu ermitteln, unabhängig von der Bezeichnung des Produkts. Ob es am Ende ein Rundtisch, ein Rundschalttisch oder eine Dreheinheit ist, spielt eine untergeordnete Rolle.

Fazit

Die Vielzahl an Begriffen im Bereich der rotierenden und schwenkbaren Systeme zeigt, dass es keine einheitliche Sprache gibt. Jeder Anwender und jede Branche hat ihr eigenes Verständnis von Begrifflichkeiten. Entscheidend ist jedoch, dass die gewählte Komponente die Anforderungen der Anwendung optimal erfüllt. Durch eine individuelle Beratung, die die Bedürfnisse des Kunden versteht, lässt sich die bestmögliche Lösung finden – unabhängig davon, wie das Produkt letztendlich genannt wird.